Letti ist eine Stute, die keine Lust mehr hatte, zu funktionieren. Sie tat dies deutlich kund, wurde als gefährlich abgestempelt und an Nina verkauft, die mit ihr schon einen Stall verlassen musste. Einerseits können die beiden super zusammen reiten, andererseits stieg Letti manchmal wie aus dem Nichts in viel weniger invasivem Kontakt wie wenn Nina sie zB von der Weide holte oder normal führte. Nina entwickelte eine Angst, da Letti sehr unberechenbar und plötzlich sehr steil stieg. Nina ist nie etwas passiert, Letti passt auf, teilt dennoch ihren Unmut kund. Im Pferdegespräch machte Letti deutlich, dass sie keine Toleranz dafür hat, dass Nina sich verstellt und klein macht. Dass sie schon etwas mit Nina leisten will und für Großes auch bestimmt ist. Sie möchte reiten und mit Nina zusammen sein, das ist es nicht. Letti fordert aber von Nina, immer authenthisch zu sein und all ihre Emotionen auch zu leben, nicht einfach nur zu agieren in der Hoffnung, es allen Recht zu machen. Letti möchte es nicht recht gemacht bekommen. Als ich die beiden traf, haben wir vor allen Dingen daran gearbeitet, dass Nina lernt, ihrem Pferd offen zu zeigen, wie sie sich fühlt – Frustration, Angst, Wunsch nach Bindung – alles. Um dann authentisch miteinander umzugehen. Nina weiß nun, dass sie echt sein darf bei ihrem Pferd. Dass sie von dieser Lehrerin lernt, sie selbst zu sein. Was für ein Geschenk! Das alles fand Letti gut. Das Steigen ist vorbei: