Tierkommunikation Kursbericht 2021: Pferd Ray & Katrin
Katrin bezeichnet sich zu Beginn des Tierkommunikation Kurses selbst als “Helikopterpferdemutti”. Sie glaubt, dass ihre drei Pferdejungs, die sie in Eigenregie hält, froh sind, wenn sie mit Umbauten und anderen Basteleien am Stall beschäftigt ist. Denn dann liegt weniger Aufmerksamkeit auf ihnen. Dass Katrin sich all dessen bewusst ist, ist schon ein großer Schritt. Denn Ray sagt uns in der Tierkommunikation deutlich, dass er sich Katrin als Ruhepol wünscht.
Ray ist ein menschenfreundliches, junges Pferd mit schwieriger Vergangenheit. Zu Katrin hat er eine sehr enge Bindung. Lässt man die beiden allein, klebt Ray an ihr, gibt ständig Küsschen und schnabelt an ihr herum. Er wirkt dabei unsicher und unruhig. Insgesamt berichtet der Wallach in der Tierkommunikation, dass er unbedingt noch stärker werden möchte und dass er nun endlich bereit sei. Das wiederholt er immer wieder. Ray ist sechs Jahre alt und Katrin braucht einen Moment, bis sie kapiert, was er damit meint: Er ist bereit, sie zu tragen und Erwachsenensachen zu machen. Er ist kein Baby mehr.
Was Katrin in der Tierkommunikation mit ihrem Pferd gelernt hat
Für Katrin ist das Loslassen ihres Pferdes schwer. Sie hat Respekt davor, einen Teil ihrer Kontrolle aufgeben zu müssen, wenn sie sich auf seinen Rücken setzen und sich tragen lassen würde. In der freie Begegnung zeigt sich auch schnell, dass es eher Katrin ist, die noch Zeit dafür braucht. Zeit, um bei sich anzukommen. Vom Machen ins Fühlen zu geraten. Nicht von einem Projekt ins nächste zu rauschen und sich dabei zu wundern, wieso so viele Menschen regelmäßig ihre persönlichen Grenzen überschreiten.
Katrin ist gut im Handeln – sogar sehr gut. Dass sich Ray aber von ihr wünscht, dass sie bei sich bleibt, das lernt sie im Pferdeflüsterer Aufbaukurs. Es ist schwer für Katrin, ihren Körper wahrzunehmen, die Erde unter sich zu spüren und voll und ganz für sich präsent zu sein, wenn sie bei Ray ist. Mit jeder Einheit die die beiden zusammen auf dem Reitplatz erleben wird das aber besser.
Ray zeigt uns Zuschauen sofort was das mit ihm macht: Auf einmal hat er die Wahl, weg zu bleiben. Er muss Katrin nicht mehr verfolgen, bedrängen und an ihr kleben. Er kann für sich sein, Katrin beobachten und ihr mental beistehen. Erst, als Katrin es tatsächlich schafft, ihn gedanklich ganz loszulassen (“Ich glaube, jetzt wird er nicht kommen.”), da kommt Ray und betritt ihren Raum. Mit dem Abwerfen ihrer Erwartungen hat Katrin Ray einen neutralen Raum eröffnet, den er sich so wünscht. Katrin hatte ihn eingeladen und ihm auch deutlich die Botschaft gesendet, dass er kommen darf, aber nicht muss.
Das Ergebnis des Pferdeflüsterer Aufbaukurses
Am letzten Tag des Pferdeflüsterer Aufbaukurses wirkt Ray auf uns wie ein souveränes, gestandenes, selbstsicheres, innerlich absolut ruhiges Pferd. Von dem Gehampel und “Küsschen-geben-müssen” ist nichts mehr übrig. Die beiden können beieinander sein, ohne ständig über die energetischen Grenzen des anderen zu schreiten und den Raum ihres Gegenübers zu besetzen. Beiden tut das sichtlich gut. Von hier aus darf es weitergehen, denn nur mit dieser Grundhaltung ist echtes Beisammensein überhaupt möglich, ganz besonders wenn es ums Reiten geht.